Das dem Totengedenken geweihte Wochenende und der Marsch in Remagen liegt hinter uns. Zeit für ein Resume.
In diesem Jahr wurden es knapp 150 Kameraden, die ihren Weg nach Remagen gefunden hatten. 150 Teilnehmer, die zum Großteil seit 10 Jahren jedes Jahr im November nach Remagen kommen, um unseren Toten zu gedenken und das begangene Unrecht nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.
Aber nicht nur wir waren zum zehnten Mal in Folge in Remagen. Auch der politsche Gegner war wie gewohnt vertreten. Der zahlenmäßig überschaubare Mob aus Antifaschisten und Gutmenschen, die gemeinsam jedes Jahr die grausame Geschichte der Todeslager am Rhein hinter einer Wand von Lügen zu verstecken versuchen, hatte sich dieses Mal offensichtlich viel vorgenommen. Durch eine Bombendrohung entlang unserer Marschstrecke sollte der Gedenkmarsch in diesem Jahr verhindert werden. Die Rechnung ging allerdings nicht auf.
Die Polizeiführung teilte uns bereits bevor wir Aufstellung nehmen konnten mit, dass die Strecke in diesem Jahr geändert werden müsste. Einen Grund wollte man uns nicht nennen, sondern sprach von einer besonderen Einsatzlage, die eine Änderung der Wegstrecke nötig machen würde. Statt der gewohnten Strecke bis an die Schwarze Madonna sollte es über die B9 gehen. Solche Vorschläge stoßen bei uns generell auf wenig Gegenliebe, weil sie immer den Beigeschmack haben, dass unser Versammlungsrecht eingeschränkt wird, um den Befindlichkeiten irgendwelcher Gegendemonstranten entgegenzukommen.
Wer aber die Verkehrsführung rund um Remagen kennt, weiß, dass eine für die Änderung der Wegstrecke notwendige Sperrung der B9 dazu führt, dass der Verkehr rund um Remagen stillstehen wird und das Aufsehen, was um unseren Gedenkmarsch entsteht, folglich nur größer Ausfallen kann. Wir akzeptierten die Änderung der Wegstrecke daher und der Marsch konnte Aufstellung nehmen.
Wie von selbst formten sich die Dreierreihen. Alle Teilnehmer kennen das Prozedere und ordnen sich schweigend ein. Der Marsch setzte sich unter klassischer Musik in Bewegung und zog ein Stück über die gesperrte B9, um bald auf den eigentlichen Marschweg zurückzukehren.
Wie immer kündeten die Trommelschläge unsere Marschkolonne auf dem Weg zur Schwarzen Madonna an. Am Kundgebungsplatz wurde Aufstellung genommen und die Kundgebung eröffnet. Der erste Redner des Tages war Sascha Krolzig. Sascha rief in seiner Rede allen Teilnehmern anschaulich die Gegebenheiten in den Rheinwiesenlagern vor Augen und lieferte so den Einstand.
Ihm folgte ein Kamerad, der seine persönliche Verbindung zu den Gefangenen der Rheinwiesenlager in Worte fasste.
Letzter Redner des Tages war der Düsseldorfer Manfred Breidbach, der die Kontinuität der Vernichtungspolitik aufzeigte, die nach Kriegsende gegen unser Volk einsetzte und bis heute – wenn auch mit anderen Mitteln – fortgesetzt wird.
Im Anschluss wurde die traditionelle Heldenehrung von Kamerad Ralph Tegethoff durchgeführt. Die Fahnen wurden gesenkt, der Kranz symbolisch niedergelegt.
Im Anschluss nahm der Marsch wieder Aufstellung. Genauso diszipliniert und geordnet wie zu Beginn zog der Marsch zurück zum Remagener Bahnhof, wo die Veranstaltung aufgelöst wurde.
Das Gedenken in Remagen konnte auch im zehnten Jahr problemlos durchgeführt werden. Die zehnte Wiederholung unseres Gedenkens, das inzwischen eine Art zentraler Heldengedenkveranstaltung im Rheinland geworden ist, scheint dem politischen Gegner mehr und mehr Kopfzerbrechen zu bereiten. Anders ist es nicht zu erklären, dass auch in dieser eher ländlichen Region zu ernsthaften Straftaten wie Bombendrohungen gegriffen wurde, um unseren Marsch zu verhindern.
Obwohl wir uns mit einem Gedenkmarsch abseits aktueller politischer Schlachtfelder bewegen, ist der feste Termin im November ein Dorn im Auge des herrschenden Establishments und seiner antifaschistischen Hilfstruppen.
In den letzten 10 Jahren sind rund um den Marsch so viele Dinge passiert, die in vielen Regionen die Beendigung der Arbeit bedeutet hätten. Der Marsch in Remagen lebt trotz aller Störfeuer, die man auf das Gedenkbündnis abgefeuert hatte, und erfreut sich auch 2018 bester Gesundheit. Auch wenn der Wind rauer wird, werden wir das Thema nicht ruhen lassen!
Sie starben für uns – Wir kämpfen für sie!
Treue um Treue!
Quelle: rheinwiesenlager.info
Bildquelle: Nationales Medienkollektiv