Bergheim: Journalist fordert Straßenumbenennung

Wenn freien Journalisten kein Thema für einen Artikel einfällt, dann versuchen sie eben wahre deutsche Geistesgrößen zu verunglimpfen. Anders lässt sich ein Artikel von Dennis Vlaminck wohl nicht erklären, in dem er die Umbenennung zweier Straßen in Bergheim fordert, die nach Agnes Miegel und Hermann Stehr benannt sind. Dass dieses Anliegen weder aus der Politik noch aus der Bürgerschaft vorgebracht wird, sondern einzig und allein von ihm selbst, beweist einmal mehr, dass Zeitungen sich kaum als Berichterstatter sehen, sondern eher als Meinungsmacher.

Eine besondere Rechercheleistung hat er dabei auch nicht aufgebracht, so wiederholt er beispielsweise die Falschbehauptung, dass Hermann Stehr aktiv an Bücherverbrennungen beteiligt war. Tatsache ist hingegen, dass die Deutsche Studentenschaft ihn lediglich bat einen unterstützenden Artikel für die Aktion zu schreiben, er dies jedoch sogar ablehnte. Wie Hermann Stehr selbst einmal schrieb: „Lüge, von Hunderten wiederholt, wird nicht Wahrheit.“. Eine Aussage, die sich nicht nur heutige Journalisten, sondern auch Historiker wohl wieder mehr zu Herzen nehmen sollten.

Dabei ist die Aufregung heutiger Journalisten und Politiker über die damaligen rein symbolischen Bücherverbrennungen der Studenten sowieso an Heuchelei kaum zu überbieten, da man im selben Atemzug versucht eine Unzahl von deutschen Persönlichkeiten aus der Geschichte zu tilgen, weil sie irgendwann einmal eine dem heutigen Zeitgeist entgegenstehende Aussage getätigt haben.

So stützt sich dann auch dieser Artikel einzig auf Äußerungen und Taten der beiden, während des Dritten Reiches. Ein Vorgehen das man bereits aus ähnlichen Fällen kennt. Wohlgemerkt waren beide Schriftsteller bereits lange vor der Machtergreifung angesehene Persönlichkeiten, Hermann Stehr erlebte nur sieben Jahre des Dritten Reiches, da er 1940 mit 76 Jahren starb, seinen Durchbruch schaffte er 1918 mit dem Roman Der Heiligenhof, Agnes Miegel war 1933 ebenfalls schon 54 Jahre alt. Alleine das zeigt die Lächerlichkeit der Vorwürfe, die das Lebenswerk dieser Künstler in keiner Form würdigen.

Beide wurden durch alle verschiedenen Staatssysteme für ihre Werke geehrt und werden erst heute durch geschichts- und kulturlose, antideutsche Kreise verunglimpft; Agnes Miegel erhielt beispielsweise 1916 im Kaiserreich den Kleist-Preis, 1924 wurde ihr in der Weimarer Republik die Ehrendoktorwürde der Albertus-Universität Königsberg verliehen und 1932 die Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft. Auch in der Bundesrepublik Deutschland erhielt sie Ehrungen, 1954 wurde sie zum Beispiel zum Ehrenbürger von Bad Nenndorf ernannt, 1959 erhielt sie den Literaturpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste.

Nach dem Zweiten Weltkrieg waren beide auch wichtige Bezugspersonen der Vertriebenen, Hermann Stehr stammte aus Schlesien, Agnes Miegel nannte man die „Mutter Ostpreußens“. Indem man versucht sie dem Vergessen zu übergeben, hofft man wohl gleichzeitig auch die Erinnerung an die deutschen Ostgebiete und ihre jahrhundertealte deutsche Geschichte weiter zu verwischen.

Bisher hat die Journaille in Bergheim glücklicherweise keine Unterstützer für ihr Vorgehen gegen die deutsche Kultur und Geschichte gefunden und wir hoffen, dass es dabei bleibt. Denn sonst treiben wir bald alle heimatlos durch diese Welt, wie Agnes Miegel ihr Gefühl in dem, nach ihrer Vertreibung aus Ostpreußen entstandenen, Gedicht „Es war ein Land“ bezeichnete. Mit einem Auszug aus diesem Gedicht wollen wir diesen Text beenden.

Es war ein Land, – wir liebten dies Land,
Aber Grauen sank drüber wie Dünensand.
Verweht wie im Bruch des Elches Spur
Ist die Fährte von Mensch und Kreatur,

Sie erstarrten im Schnee, sie verglühten im Brand,
Sie verdarben im Elend in Feindesland,
Sie liegen tief auf der Ostsee Grund,
Flut wäscht ihr Gebein in Bucht und Sund,

Sie schlafen in Jütlands sandigem Schoß,
Und wir letzten treiben heimatlos,
Tang nach dem Sturm, Herbstlaub im Wind,
Vater, Du weißt, wie einsam wir sind!

Bildquelle: Gerd Altmann | pixelio.de

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