Ehrenhaftes Gedenken in Remagen

Am Samstag den 21.11.2015 nahmen in Remagen ca. 130 Kameraden am alljährlichen Gedenkmarsch teil um den in den Rheinwiesenlagern getöteten Deutschen zu erinnern. 

Bei den sogenannten „Rheinwiesenlagern“ handelte es sich um Kriegsgefangenenlager der Alliierten, in denen deutsche Soldaten nach der Kapitulation der Streitkräfte gefangen gehalten wurden. Diese waren alle nach dem selben Prinzip aufgebaut und zogen sich den Rhein entlang von Heilbronn bis Büderich. Insgesamt gab es 18 größere Lager dieser Art, wovon die Region Remagen die beiden größten Gefangenenlager hatte. Hier wurde rund ein Drittel aller Soldaten gefangen gehalten. Bei Wind und Wetter mussten die Soldaten auf den offenen Rheinwiesen Tag und Nacht ausharren. Selbstgegrabene Erdlöcher, um sich zumindest etwas vor der Witterung schützen zu können, wurden von den Alliierten wieder zugeschüttet.

Nahrung und auch Wasser wurde den Soldaten teilweise tagelang verweigert und das obwohl der Rhein zu dieser Zeit sogar vergleichsweise hoch stand. Das „Rote Kreuz“ hatte keinen Zutritt zu den Lagern. Die US-amerikanische Besatzungsmacht hatte keinerlei Interesse daran, dass Abgesandte des „Roten Kreuzes“ die Zustände in den Lagern begutachten sollten.

Umso verwunderlicher ist es, dass die offiziellen Todeszahlen mit 3053 bis 4537 beziffert werden. Rechnet man, dass insgesamt 3,4 Millionen deutsche Soldaten in diesen Lagern untergebracht waren, dort unter katastrophalen Zuständen hausen mussten, medizinisch nicht versorgt wurden und tagelang oft nichts zum Essen und Trinken bekamen, dann sind diese Zahlen unter diesen Umständen absolut unrealistisch und nichts weiter als die natürliche Sterblichkeitsrate in dieser Alters- und Bevölkerungsgruppe. In den Wirren der letzten Kriegstage lässt sich mit Sicherheit niemals mehr genau rekonstruieren, wie viele Tote es genau gegeben hat, die Schätzung des kanadischen Historikers James Bacque von 800.000 bis hin zu einer Million dürfte aber durchaus realistisch sein.

Jeder Einzelne ist aber bereits Einer zu viel gewesen. Damit diese Toten nicht in Vergessenheit geraten machten wir uns auch dieses Jahr wieder auf nach Remagen.

Der Marsch konnte erst nach zweistündiger Verspätung begonnen werden. Durch einen Personenschaden am Bahngleis verzögerte sich die Anreise einiger Kameraden erheblich.

Gegen 14 Uhr wurde nach dem Verlesen der Auflagen Aufstellung genommen. In Dreierreihen marschierten wir diszipliniert vom Bahnhof ca. 2 km in Richtung der Rheinwiesenlager von Remagen. Von den doch sehr gering ausgefallenen Gegenprotesten ließen wir uns selbstverständlich nicht beeindrucken. Kein Anwesender hatte sich auf die Spielchen der Gegenseite eingelassen. „NIE WIEDER DEUTSCHLAND“ Rufe sind zwar gefallen, jedoch nur leise wahrnehmbar. Mehr als 150-200 Chaoten waren an diesem Tag nicht zu sehen.

Ohne Probleme konnten wir das Gelände der ehemaligen Rheinwiesenlager erreichen. Mehrere Kameraden machten auf die grauenhaften Taten der Alliierten aufmerksam. Zum Ende der Kundgebung wurden die Toten herbeigerufen und eine Schweigeminute abgehalten. Anschließend wurde wieder Aufstellung genommen.

Auf dem Rückweg wurde an einer Kreuzung ein weiterer Halt für eine Abschlusskundgebung gemacht. Es hielten unter anderem Michael Brück und Sven Skoda weitere Redebeiträge.

Gegen 17:15 Uhr erreichten wir ohne weitere Zwischenfälle wieder den Ausgangsort.

Wir bedanken uns bei den Veranstaltern für dieses wirklich würdevolle Gedenken und bei jedem einzelnen Versammlungsteilnehmer für seine Disziplin. Tot sind nur jene, die vergessen werden!

Quelle: DIE RECHTE Baden-Württemberg

Weitere Infos zu den Hintergründen des Trauermarschs: www.rheinwiesenlager.info

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