Am 08. März kam es zu einer Sondersitzung des Stadtrates, um Beschlüsse zur Asylsituation in Frechen zu treffen. Unter anderem wurde dabei die Massenunterkunft am Sportpark Herbertskaul beschlossen. Am folgenden Wochenende standen wir in Frechen auf der Straße, um gegen diese Beschlüsse und den allgemeinen Asylirrsinn zu protestieren. In diesem Artikel geben wir eine Überblick über den aktuellen Stand.
Zum Jahreswechsel befanden sich laut Angaben der Stadt 902 Asylanten in Frechen. 682 davon wurden im Regelverfahren zugewiesen, 220 weitere kamen in der Erstaufnahmestelle unter. Aktuellere Zahlen liegen momentan nicht vor. Allgemein zeigen die Angaben der Stadt, dass niemand weiß, was in diesem Jahr auf uns zukommt.
So hat Anfang Dezember ein Vertreter des Bauministeriums NRW in einer Dienstbesprechung der Bezirksregierung Köln mitgeteilt, dass man in Nordrhein-Westfalen von 800.000 zusätzlichen „Flüchtlingen“ im Jahr 2016 ausgeht. Das Innenministerium wollte gar keine Einschätzung abgeben, verschiedene Fachleute gingen von 2-2,5 Millionen Personen aus. Die Stadt selbst ist für die Haushaltsplanung davon ausgegangen, dass erneut rund eine Millionen illegale Zuwanderer nach Deutschland strömen, was für Frechen rund 600 zusätzliche Asylanten bedeuten würde.
Rund die Hälfte der Asylbewerber war Ende des Jahres dezentral in Wohnungen und Häusern untergebracht, 80 in der Willi-Giesen-Halle in Habbelrath, 180 in der Mehrzweckhalle in Königsdorf und 220 in der Erstaufnahmeeinrichtung in der Dreifachturnhalle des Gymnasiums.
Der Rat stimmte sowohl der Errichtung eines Asylheims auf dem Gelände des Sportparks Herbertskaul für 432 Asylbewerber, als auch der Errichtung einer Asylbewerberunterkunft auf dem Gelände der Anne-Frank-Schule für 150 Personen zu. Die Bauarbeiten in der Anne-Frank-Schule sollen innerhalb dieses Monats abgeschlossen sein, weshalb mit einer baldigen Unterbringung zu rechnen ist, die Anlage am Sportpark Herbertskaul soll ab Mai 2016 bezugfertig sein.
Des Weiteren hat der Rat zugestimmt andere Planungen voranzutreiben. Dazu gehören die Pläne den Standort „Rosmarweg“ gemeinsam mit der GWG zum Bau von Häusern in Holzständerbauweise in einem Umfang von bis zu 500 Asylanten vorzubereiten, Vorbereitungen zum Bau von Wohnungen zur Unterbringung von knapp 100 Asylbewerbern an der Willi-Giesen-Halle zu treffen und die Planung zur Errichtung von Wohnungen in einem gemischten Modell am Standort Alfred-Nobel/Toni-Ooms-Straße einzuleiten.
Als mögliche weitere Standorte für Asylheime wurden die Straßenmeisterei am Neuen Weg, der Kreuzungspunkt Grefrather Weg/Ichendorfer Weg, der ehemalige Elektronikmarkt Medi Max und der Parkplatz Matthiasstraße genannt.