Kürzlich wurde im Integrationsrat der Stadt Kolping erneut über die Unterbringung von Flüchtlingen geredet, wobei auch Zahlen zur Gesamtzahl der Asylbewerber und zu den Kosten der Unterbringung genannt wurden.
Demnach halten sich momentan 240 Asylbewerber in Kerpen auf, von denen 234 Leistungen beziehen. 97 Personen sind dabei in Flüchtlingsheimen untergebracht, 100 in Privatwohnungen und 37 in den neu aufgestellten Wohncontainern.
Momentan werden die Kosten nur für die Unterkünfte der Asylbewerber mit rund 264.000 € angegeben, dabei fehlen allerdings noch die Nebenkosten der Wohncontainer für die noch keine Schätzungen vorliegen, sowie die Kosten für die Erstausstattung der angemieteten Wohnungen, die von der Stadtverwaltung auf rund 75.000 Euro geschätzt werden.
Die Grünen regen dabei an mehr Asylanten in Privatwohnungen unterzubringen. Dieses Vorgehen hätte in Leverkusen bereits zu Einsparungen geführt. Die vorliegenden Zahlen legen aber eher das Gegenteil näher.
So hat die Unterbringung von 97 Personen in zentralen Asylbewerberheimen rund 52.000 € gekostet, die Unterbringung von 100 Personen in Privatwohnungen hingegen rund 145.000 €. Obwohl in letztgenannter Summe die Einrichtungskosten nicht einmal enthalten sind, liegt sie somit fast dreimal so hoch. Es beschleicht einen das Gefühl, dass die sogenannte „dezentrale Unterbringung“ in Privatwohnungen eher politische Gründe hat, um den Widerstand der Bevölkerung gering zu halten, als finanzielle.
Weitere Kosten entstehen durch zwei Sozialarbeiter und zwei Hausmeister, die zusammen rund 154.000 Euro im Jahr kosten. Genaue Kosten für Verpflegung und medizinische Versorgung werden nicht angegeben.
Allerdings äußerte Verwaltungsmitarbeiter Siepen, dass die pauschale Erstattung von 253.000 Euro des Landes für die Asylbewerber noch nicht einmal gereicht hätte, um die Kosten für die medizinische Versorgung für die Flüchtlinge im ersten Quartal zu decken. Auf das Jahr hochgerechnet fallen also mehr als eine Millionen Euro Kosten alleine in diesem Bereich an.
Mindestens Kosten in gleicher Höhe kann man wohl auch für die Verpflegung annehmen. Der Erste Beigeordnete Dieter Spürck (CDU) hat vollkommen recht, wenn er äußert: „Die Kommunen sind von den Kosten völlig überfordert“. Anstatt aber endlich eine Eindämmung der Asylantenflut zu fordern, hofft er jedoch nur auf höhere Zuwendungen von Bund und Ländern für die Kosten der Asylbewerber. Dass trotzdem der deutsche Steuerzahler dafür aufkommen muss, ist ihm anscheinend nicht so wichtig. Am 19. März wird im Integrationsrat ein neues Konzept für die Unterbringung von Asylanten vorgestellt, da man mit weiter ansteigenden Zahlen von Asylbewerbern rechnet.
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