Köln/Kerpen: Kriminelle Vereinigung in Asylheim aufgedeckt

Es fing zunächst relativ gewöhnlich an: Ein 22-Jähriger Asylbewerber aus Marokko wurde wegen mehrerer Ladendiebstähle festgenommen. Doch bei der Vernehmung legte er ein ganzes kriminelles Netzwerk offen, das neben Asylbewerbern auch Mitarbeiter des Sicherheits- und Reinigungsdienstes und Angestellte einer Hilfsorganisation umfasste.

Die Aufdeckung begann am 7. September. Der 22-Jährige sollte in einer andere Unterkunft verlegt werden, womit er nicht einverstanden war. Daher beschwerte er sich bei der Heimleiterin, wobei er auch auf kriminelle Vorgänge in dem Asylheim in Leverkusen-Schlebusch aufmerksam machte. Daraufhin informierte diese die Polizei.

Die Polizei nahm ihn zunächst aufgrund der von ihm zugegebenen selbst begangenen Ladendiebstähle fest. Bei der Vernehmung stellte sich heraus, dass er lediglich ein kleines Glied einer kriminellen Organisation ist, die neben Diebstählen auch im Drogenhandel aktiv ist. Der Festgenommene belastete neben anderen Asylbewerbern auch Sicherheitsmitarbeiter.

Noch am selben Tag führte die Polizei daraufhin eine Durchsuchung in der Asylbewerberunterkunft durch. Neben umfangreichen Funden von Diebesgut, darunter zum Beispiel Sportbekleidung und Turnschuhe, wurden auch Drogen aufgefunden.

Nachdem sich dadurch herausgestellt hatte, dass die Aussagen des Festgenommen zutreffend waren, setzte die Polizei Köln umgehend eine Ermittlungsgruppe ein. Durch die intensiven Ermittlungen konnten 17 Tatverdächtige ausgemacht werden. Dabei handelte es sich neben acht männlichen Asylanten um vier Sicherheitsmitarbeiter, zwei Mitarbeiterinnen einer Reinigungsfirma, sowie drei Angestellte einer Hilfsorganisation.

Daraufhin wurden mehrere Privatwohnungen unter dem Verdacht der Hehlerei durchsucht, die Wohnungsinhaber sollen das Diebesgut der Asylbewerber angekauft haben. Zunächst wurden am 12. September zwei Wohnungen in Mönchengladbach und in Köln-Kalk durchsucht, am 28. September dann mehrere Wohnungen in den Kölner Stadtteilen Ehrenfeld und Mülheim und in Leverkusen Rheindorf sowie Opladen. Diebesgut konnte dabei nicht aufgefunden werden, was aber nicht weiter verwunderlich ist, wenn man bedenkt, dass alle Beteiligten nach den Durchsuchungen im Asylheim vorgewarnt waren, da dort umfangreiches Diebesgut sichergestellt worden war.

Die Ermittlungen wegen des Verdachts des Ladendiebstahls, der Anstiftung hierzu, der Hehlerei sowie Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz dauern an. Der 22-Jährige marokkanische Asylbewerber ließ sich von all diesen Vorgängen übrigens kaum beeindrucken. Bereits am 12. September wurde er erneut bei einem Ladendiebstahl ertappt. In Kerpen hatte er in einem Sportgeschäft versucht Markenkleidung in einem Gesamtwert von über 500 Euro zu stehlen. Der Haftrichter entschied nun endlich, dass der notorisch kriminelle Asylbewerber erst einmal in Untersuchungshaft kommt.

Bildquelle: Arno Bachert | pixelio.de

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