Pulheim: Flugblattverteilung gegen die Reformschule

Obwohl bereits die Einführung der Sekundarschule in Pulheim gescheitert ist, arbeiten die dafür Verantwortlichen weiter ihr Konzept zur Umgestaltung der Pulheimer Schullandschaft ab. Ihr nächster Schritt ist nun der Versuch eine Reformschule bzw. PRIMUS-Schule einzurichten.

Wie bereits bei der Sekundarschule fanden auch zu diesem Thema wieder sogenannte Informationsveranstaltungen statt, die in Wirklichkeit reine Werbeveranstaltungen waren, um die Eltern zu überzeugen.

Dazu fanden in dieser Woche zwei Veranstaltungen statt. Am Montag, den 27. Mai, im Geschwister-Scholl-Gymnasium und am Dienstag, den 28. Mai, in der Katholischen Grundschule „An der Kopfbuche“ in Stommeln.

An beiden Tagen fanden sich Mitglieder unseres Kreisverbandes ein, um vor den Veranstaltungsorten Flugblätter an interessierte Eltern zu verteilen und danach an den Veranstaltungen teilzunehmen.

Obwohl diese Veranstaltungen, wie erwartet, nur zu Werbezwecken genutzt wurden, kamen durch Nachfragen aus dem Publikum auch negative Aspekte zur Sprache. Das war wohl mit ein Grund dafür, dass die Publikumsbeteiligung mit Verweis auf die Uhrzeit immer wieder unterbunden werden sollte.

Trotzdem musste letztendlich zugegeben werden, dass die neue Schulform nicht, wie es teilweise dargestellt wurde, als reine Ergänzung des Schulsystems eingerichtet wird, um den Eltern eine größere Auswahl zu bieten. Stattdessen würden sowohl die Hauptschule in Pulheim, als auch die Grundschule „An der Kopfbuche“ dadurch aufgelöst werden.

Auch die Unterbringung der Kinder wäre problematisch und nur provisorisch. Da im Gebäude der Grundschule nicht genug Platz wäre, müsste man die Kinder in provisorischen „Leichtbaugebäuden“, wie es der Referent ausdrückte, unterbringen, was auf Unterricht in Containern hinauslaufen dürfte. Nach einigen Jahren würde die komplette Schule dann aus Stommeln nach Pulheim umziehen.

Das waren nur zwei der negativen Punkte, die hauptsächlich in Nebensätzen schnell abgehandelt wurden.

Auf die Werbeveranstaltungen wird nun eine Elternbefragung folgen, bei der eine ausreichende Zahl von Eltern ihr Interesse an dieser Schulform bekunden muss. Da man wohl selbst nicht mit genug überzeugten Eltern rechnet, wird hierbei aber sowohl ein „Ja“, als auch ein „Vielleicht“ voll zu den Pro-Stimmen gezählt, nur ein klares „Nein“ wird als Ablehnung gewertet, was bereits wieder fragwürdig ist.

Wir werden den weiteren Verlauf aufmerksam beobachten und uns weiter gegen alle bildungspolitischen Experimente stellen!

Artikel zum Thema und Text des verteilten Flugblattes:
Ausführlicher Artikel zum Thema Inklusion: Inklusion: Ein weiterer Irrweg in der Bildungspolitik
Ausführlicher Artikel zum Thema Einführung der Sekundarschule: Pulheim: Sekundarschule gescheitert

Schluß mit den Experimenten! Reformschule stoppen!

Erst vor kurzem wurde dem Rat der Stadt und seinen Beratern in Bildungsfragen eine Abfuhr erteilt, als die Einführung der Sekundarschule in Brauweiler verhindert werden konnte. Am Ende setzten sich, trotz aller fragwürdigen Methoden und Propagandaveranstaltungen der Befürworter der Sekundarschule, die Schüler, Eltern und Lehrer durch; die Realschule wurde erhalten.

Trotzdem geben sie ihre Bemühungen nicht auf. Weiter soll das sehr gut funktionierende mehrgliedrige Schulsystem in Pulheim beendet werden, um die Kinder in Einheitsschulen zu stecken. Nach dem Scheitern der Sekundarschule versuchen sie nun eine Reformschule einzuführen. Das sind Experimente, bei denen mit der Zukunft der Kinder gespielt wird!

Wie schon bei der Sekundarschule finden nun auch für die Reformschule Propagandaveranstaltungen statt, bei denen die neue Schulform in höchsten Tönen gelobt wird. Die Realität wird hingegen wohl anders aussehen.

So sollen die Klassen mit Kindern gefüllt werden, die vollkommen unterschiedliche Ansprüche haben. Egal, ob sie normalerweise eine Empfehlung für die Hauptschule, die Realschule oder ein Gymnasium erhalten würden, sollen alle Kinder die komplette Schulzeit in einer Klasse unterrichtet werden.

Um das Problem der Leistungsunterschiede noch zu vergrößern wird zudem jahrgangsübergreifend unterrichtet. Das heißt, dass Schüler der 5. Klasse beispielsweise mit Schülern der 6. Klasse gemeinsam unterrichtet werden, obwohl sie verschiedene Ansprüche haben.

Damit die zwangsläufig vorhandenen Leistungsunterschiede nicht offensichtlich werden, wird auf Noten bis zur achten Klasse einfach komplett verzichtet. Dadurch nimmt man nicht nur den Kindern, sondern gerade auch den Eltern die Möglichkeit sich über die Leistung und mögliche Problemfächer auf einfachem Wege zu informieren.

Alleine diese Tatsachen verhindern schon, dass die Kinder die bestmögliche Bildung erhalten. Doch um ihnen einen Erfolg in der Schule noch mehr zu erschweren, soll die Schule zudem auf Inklusion ausgerichtet sein. Das heißt, dass geistig und körperlich behinderte Kinder, gemeinsam mit nicht behinderten Kindern in einer Klasse unterrichtet werden sollen. Das führt selbstverständlich zu weiteren Problemen, da behinderte Kinder sehr spezielle Ansprüche haben.

Die Reformschule ist ein Experiment der NRW-Landesregierung. Es soll an 15 Standorten durchgeführt werden. Der Berater des Stadtrates in dieser Frage ist Holger Burckhart, der bereits in Siegen mit der Einführung einer solchen Schule gescheitert ist. Anstatt daraus zu schließen, dass er sich auf einem Irrweg befindet, hat er sich nun einfach eine andere Stadt gesucht, in der er versucht seine Vorstellungen umzusetzen.

Im Pulheimer Stadtrat ist er dabei leider auf willige Politiker getroffen. Die einen unterstützen dieses Projekt, weil sie sich finanzielle Einsparungen erhoffen, die anderen, weil sie aus ideologischen Gründen eine absolute Gleichmacherei befürworten, für die sie Einheitsschulen benötigen. An die Zukunft der Kinder denkt mal wieder niemand.

Doch wir stellen uns diesem Irrsinn entgegen. Das Beispiel der Sekundarschule hat gezeigt, dass verantwortungsvolle Schüler, Eltern und Lehrer sich gegen den Stadtrat durchsetzen können!

Die Reformschule muss aufgehalten werden! Für die Zukunft unserer Kinder!

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