Pulheim: Razzia gegen salafistische IS-Unterstützer

Nachdem der salafistische Verein „Die wahre Religion” in der letzten Woche verboten wurde, kam es zu bundesweiten Durchsuchungen von rund 200 Wohnungen und Gebäuden. Ein Schwerpunkt der Razzia gegen die Islamisten lag in Pulheim. Kopf der Gruppe war Ibrahim Abou-Nagie, der bereits in den 80ern als Flüchtling nach Deutschland kam und hier vor kurzem wegen Sozialhilfebetrugs verurteilt wurde, da er Arbeitslosengeld bezog, obwohl er über beträchtliche Geldsummen verfügte.

Bekannt war die Vereinigung „Die wahre Religion“ besonders für ihre Koranverteilungen, die unter dem Titel „Lies!“ in vielen Fußgängerzonen durchgeführt wurden. In Pulheim soll sich das Hauptlager der Gruppe befunden haben, in dem insgesamt eine fünfstellige Anzahl an Koran-Ausgaben, neben weiterem Propagandamaterial, sichergestellt wurde. Der Pressesprecher der Stadt Pulheim, Dirk Springob, behauptete gegenüber der „Deutschen Welle“, dass man keine Kenntnisse von dem Großlager gehabt hätte.

Die Gruppe wurde nun verboten, da sie sich neben der Verteilung des Koran besonders der Radikalisierung von Muslimen gewidmet hat. Insgesamt sollen sich rund 140 Islamisten aus Deutschland unter ihrem Einfluss auf den Weg in die Kampfgebiete der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) gemacht haben, um diese zu unterstützen.

Unterdessen wird das Verbot einer vereinzelten Organisation wohl kaum das Problem der Radikalisierung unzähliger Muslime in Deutschland lösen. So spielte der Verein bei den bisherigen Terrorangriffen durch muslimische Asylbewerber in Deutschland wohl keine Rolle.

Bildquelle: Thorben Wengert | pixelio.de

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